Otto Clauss Verlag (Wien-Leipzig)[1]
Dieser nach dessen Gründer und Inhaber benannte Verlag war nicht einmal ein ganzes Jahr im Geschäft. Der am 6. Juni 1892 in Steinkirchen/Preußen geborene Reichsdeutsche Otto Clauss hatte die Buchhandelslehre bei der Literarischen Anstalt Rütten & Loening in Frankfurt/Main absolviert, bevor er im Frühjahr 1923 nach Wien kam. Hier suchte er im April bei der Korporation um eine Konzession zum „Betriebe des Verlags für Literatur und Kunst“ an. [2]
Bis zum Ende des Jahres 1923 kamen – soweit nachweisbar war – bloß fünf Verlagswerke auf den Markt. Nebenbei betrieb Clauss die Auslieferung für die Firma Rütten & Loening. Schon am 5. Jänner 1924 wurde der Konkurs über Clauss‘ Vermögen eröffnet. Ende 1925 dürfte das Verfahren mittels eines Masseverwalters, da Clauss sich im Ausland aufhielt, abgeschlossen worden sein. Hierüber lagen keine Akten vor, und auch über das weitere Schicksal des Jungverlegers war nichts in Erfahrung zu bringen.
Im Otto Clauss Verlag Wien bzw. Wien-Leipzig erschienen 1923 folgende Werke: [3] das 1914 in erster Auflage im Deutsch-Österreichischen Verlag erschienene Werk Der Brand der Leidenschaften. Novellen aus Österreich von Paul Wertheimer, zwei Bände der Reihe Wiener Künstlerbücher, nämlich Wo in Wien der Wein blüht von Alfred Gerstenbrand sowie von Rudolf Stürzer und Alfred Grünewald Balladendichtungen. Der Teufel von Wien. Mit Bildern von Franz Wacik, [4] Leopold Rochowanskis Psychopathische Künstler und Richard A. Edons (d.i. Richard Friedrich Deutsch), Cocain. Ein Roman in drei Büchern. („Untergang des Abendlandes“. Ein Romanzyklus. Erster Band). [5]
Anmerkungen
[1] Auch: Verlag Otto Clauss.
[2] Der Akt „Otto Clauss Verlag“ im Gremium ist weder sehr aufschluß- noch sehr umfangreich. Die wenigen betreffenden Informationen werden hier angeführt.
[3] Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß weitere Werke im Otto Clauss Verlag erschienen. In der Regel wurden sie nicht im DBV verzeichnet. Die genannten Publikationen sind Verlagsanzeigen entnommen.
[4] Ohne Jahr. „1. Aufl.“; Hg. vom Arbeitsbund der bildenden Künstler Wiens.
[5] Buchschmuck von Richard Larkens. Mehr nicht erschienen.