Brenner-Verlag (Innsbruck) [1]
Mit dem Namen „Brenner“ assoziiert man fast ausschließlich die von Ludwig v. Ficker herausgegebene Zeitschrift Der Brenner und seltener den 1910 in Innsbruck zur Herausgabe dieser Publikation gegründeten, mit beschränkter Konzession geführten Brenner-Verlag. Während es über die Zeitschrift, deren Programmrichtung, Inhalt, Herausgeber, Mitarbeiter usw. usf. eine immer umfangreicher werdende Literatur gibt, sind spezifische Angaben zum Verlag des Brenner eher spärlich. Das hat seinen Grund darin, daß der Brenner-Verlag in allererster Linie ein Zeitschriftenverlag war (also dementsprechend die Teilkonzession).
Die erste Folge des Brenner erschien am 1. Juni 1910, nach der 15. Folge 1934 stellte er sein Erscheinen zunächst ein. In der Zeit zwischen 1946 und 1954 (1946: 16. Folge; 1948: 17. Folge; 1954:18. Folge) kam es zu drei Folgen der Zeitschrift. Mit der 18. Folge 1954 nahm man Abschied vom Brenner. [2]
Wie Walter Methlagl in seiner Gesamtbibliographie des Brenner-Verlags 1910-1954 schreibt, [3] gingen die im Brenner-Verlag erschienenen Bücher in der Mehrzahl der Fälle aus Veröffentlichungen in der Zeitschrift hervor. So erschienen zwischen 1911 und 1932 u.a. Werke von Carl Dallago, Karikaturen von Max von Esterle, Studien über Karl Kraus, eine Rundfrage über Karl Kraus, Schriften von Anton Santer, Sören Kierkegaard, Ferdinand Ebner, Theodor Haecker, Josef Leitgeb, Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, Erich Lechleitner, Francis Thompson, Paula Schlier. 1926 erschien Erinnerung an Georg Trakl und 1932 Adolf Loos, Schriften in zwei Bänden. [4]
Anmerkungen
[1] Da es sich in diesem Fall nicht um einen belletristischen Verlag im eigentlichen Sinn handelt und der Brenner Verlag lediglich der Vollständigkeit halber aufgenommen wird, wird von einer umfangreichen Bibliographie zur Zeitschrift absichtlich abgesehen. Hier soll lediglich Bekanntes ganz kurz skizziert und in keiner Weise der Versuch gemacht werden, eine „Geschichte“ des Verlags zu schreiben. Das soll in diesem Rahmen sowieso nicht geleistet werden und muß Berufeneren vom Innsbrucker Brenner-Archiv vorbehalten bleiben. Als Hauptquelle diente der Aufsatz von WALTER METHLAGL, Der Brenner. 1910-1954, in: Nachrichten aus dem Kösel-Verlag (Der Brenner/Leben und Fortleben einer Zeitschrift). Verwiesen wird auch auf GERALD STIEG, Der Brenner und die Fackel. Ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte von Karl Kraus. Salzburg: Otto Müller Verlag, 1976.
[2] WILHELM ALT, Abschied vom „Brenner“. In: WZ, Nr. 223, 25.9.1954, S. 9.
[3] Nachrichten aus dem Kösel-Verlag (zit. Anm. 1), S. 30-45; hier S. 44.
[4] Zu Forschungsarbeiten im Umkreis des Brenner wird auf folgende Publikationen hingewiesen: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv (Innsbruck), Nr. 1/1982, bes. S. 71-73 und Untersuchungen zum „Brenner“. Festschrift für Ignaz Zangerle zum 75. Geburtstag. Hg. von WALTER METHLAGL, EBERHARD SAUERMANN, SIGURD PAUL SCHEICHL. Salzburg: Otto Müller Verlag, 1981.