Verlag Der Wille

Verlag Der Wille (Wien)

Der WilleDieser Einmannverlag, der in Wien von 1931 bis 1935 existierte, war eine Schöpfung des deutschen Schriftstellers Walter Schröder. Schröder, der am 25.4.1905 in Hamburg geboren wurde und am 18.9.1974 in Frankfurt/Main starb, hat sein kleines Unternehmen mit einer Ausnahme als Selbstverlag geführt. Weitere Details über diesen nicht protokollierten und offensichtlich auch nicht inkorporierten Verlag sind nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, daß die Verlagsadresse 1931 Wien VII., Burggasse 100 war und daß hinter der letzten Adresse 1935 (VIII., Piaristengasse 56) sich eine Druckerei verbarg.

Die allererste Publikation des „Verlags Der Wille“ dürfte der 35seitige Typoskriptdruck der Heinrich Mann-Novelle Der Freund gewesen sein. Im selben Jahr erschienen noch Schröders Monographie Heinrich Mann. Bildnis eines Meisters (300 S.), und seine Novelle Der Tod des Meisters (106 S.). 1932 folgte Schröders nach 1933 im Deutschen Reich verbotenes Buch Der Nürnberger Trichter. Roman der deutschen Schule (348 S.)[1], 1933 Das entzauberte Wien. Novellenkreis (223 S.) – unsentimentale Zeitstudien über das „goldene Wiener Herz“. Schröders letzter erschienener Eigendruck kam 1935 im Verlag Der Wille heraus. Es ist dies der musikalische Novellenkreis Das Dreigestirn/ Novellen um die Großmeister der roman(t)ischen Oper: Rossini. „Das Genie der Faulheit“, den „Bauern“ Verdi und den sterbenden Puccini/ Mit einem Brief D’Alberts als Geleitwort (229 S.). Drei weitere Werke Schröders, die 1932 angekündigt wurden, erschienen letztlich nicht.[2]

Es kann allerdings mit Recht bezweifelt werden, daß mehr als sechs Werke im Verlag Der Wille, Wien, herausgebracht wurden.

Anmerkungen

[1] Einband/Umschlag: Arthur Cerveny.

[2] Es sind dies laut Anzeige im Schröder-Werk Der Nürnberger Trichter: Der Untergang des Christ. Grabbe. Tragisches Spiel; Höllensturz. Mysterium; Das Opfer. Tragödie. Das Bibliographieren dieser Verlagswerke wird dadurch erschwert, daß sehr häufig weder die Deutsche Bücherei noch das DBV von Werken in (ausländischen) Kleinstverlagen Kenntnis nahmen und keine Belegexemplare zugeschickt bekamen.

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